Meister der Mixologie: Interview mit Barchef Sam Lutz
Sam Lutz über seine Leidenschaft und Verantwortung als Barchef in der Luxushotellerie
Ein Mann im Anzug, mit charmantem Lächeln und der Fähigkeit, seine Gäste wie ein offenes Buch zu lesen. Seine Hände bewegen sich präzise und mühelos, während er aus edlen Zutaten Drinks kreiert, die mehr als nur den Durst stillen. Nicht umsonst, nennt man Barkeeper auch die „Psychologen hinter der Theke“, denn sie können ein Geschmackserlebnis und eine Atmosphäre kreieren, die alles in den Gästen zur Ruhe bringt.
Sam Lutz, Barchef im Schlosshotel Fiss, verkörpert seine Berufung mit Freude und Leidenschaft. Mit über 20 Jahren Erfahrung hat er sich als Experte in der Luxushotellerie etabliert und leitet den Barbereich des Schlosshotel Fiss mit Wertschätzung für sein Team und einem tiefen Verständnis für die Kunst der Mixologie. In einem Interview verrät er uns, welche Skills ein professioneller Barkeeper meistern muss, worauf es in der Teamführung ankommt und was die Hotelbar des Schlosshotel Fiss so besonders macht.
Was begeistert Sie an Ihrem Beruf als Barchef?
„Als Barchef im Schlosshotel bin ich einerseits für die Hotelbar aber auch für den Beef Club zuständig. Das bringt eine tolle Abwechslung in meinen Beruf. Jeden Tag gibt es neue Situationen, die die Arbeit spannend machen. Ich liebe es, unter Menschen zu sein, im Team zu arbeiten und diesen gewissen Adrenalinkick, wenn es im Abendgeschäft richtig los geht. Genau deshalb bin ich auch nach 20 Jahren immer noch in der Gastronomie tätig.
Meine Spezialisierung hat sich über die Jahre immer weiter verfeinert und ist genau dort angekommen, wo ich sie haben will. Heute bin ich sehr auf Spirituosen und Weine fokussiert und setze mich intensiv mit dem Trinkverhalten unserer Gäste auseinander. Jedes Jahr lerne ich etwas Neues dazu, und es wäre für mich unvorstellbar, diesen wichtigen Teil meines Lebens zu missen. Die Gastronomie ist nicht nur mein Beruf, sie ist meine Leidenschaft. Deshalb möchte ich auch in Zukunft in diesem Bereich tätig bleiben, idealerweise hier im Schlosshotel Fiss.”
Was ist das Besondere an der Hotelbar im SHF?
„Das Besondere an der Hotelbar im Schlosshotel Fiss ist die Liebe zum Detail, das Arbeiten mit hochwertigen Produkten und die seltenen Spirituosen, die man sonst kaum wo findet. Außerdem wird bei uns sehr individuell beraten – Wir sprechen keine generellen Empfehlungen aus, weil wir auf jeden Gast einzeln eingehen. Wenn Gäste unsere Empfehlungen erfragen und spüren, dass wir uns Zeit nehmen und mit Hingabe arbeiten, fühlen sie sich gut aufgehoben.
Mir geht es darum, ein kleines Bild zu malen für die Gäste. Den Tag perfekt abzuschließen und sie am Ende des Abends mit einem super Gefühl auf ihr Zimmer gehen zu lassen. Dann kann der nächste Tag auch wirklich nur gut werden.”
Welches Feedback bekommen Sie von den Gästen?
„Das Erste, was unsere Gäste oft loben, ist die harmonische, lockere und gleichzeitig professionelle Atmosphäre bei uns. Mein Ziel – und meistens auch die Realität – ist es, dass jeder Mitarbeiter an der Bar glücklich und zufrieden ist. Diese positive Stimmung strahlt auf die Gäste ab und das spüren sie auch. Besonders schön ist auch das Feedback von meinem Team am Ende der Saison. Wenn sie zufrieden sind und sagen: „Wir machen nächste Saison weiter!“, ist das einer der schönsten Momente für mich.”
Auf welche Leistungen in Ihrer Laufbahn sind Sie besonders stolz?
„Ich bin besonders stolz auf meinen Abschluss als Diplom-Sommelier vor zwei Jahren. Nach 20 Jahren intensiver Arbeit mit Wein – ja, ich bin da ziemlich leidenschaftlich – war es für mich der richtige Zeitpunkt, mein Wissen auch offiziell zu bestätigen. Dieser Schritt hat mich in den letzten Jahren sicherlich am meisten gefordert, aber auch am meisten erfüllt. Es ist eine neue Fähigkeit, die ich jetzt optimal in meiner täglichen Arbeit einsetzen kann. Als Abteilungsleiter ist es für mich ein großer Gewinn, dieses Wissen weiterzugeben und auszuleben.”
Worauf legen Sie Wert bei der Führung Ihres Teams und der Gestaltung des Barbereichs?
„Bei der Gestaltung des Barbereichs ist es mir wichtig, jedes Jahr oder jede Saison Neuerungen in der Getränkekarte und im Sortiment einzuführen. Viele unserer Gäste kommen drei- bis viermal pro Jahr, und ich möchte, dass sie immer wieder neue Entdeckungen machen können.
Worauf ich als Abteilungsleiter am meisten achte, ist, dass ich ein glückliches Team habe. ‘Lass nie jemanden etwas machen, was er nicht gerne macht’, – habe ich gelernt. Man muss die individuellen Stärken finden, sie gezielt einsetzen und dann blühen die Mitarbeiter auf und wachsen über sich hinaus. Das ist für mich eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg unserer Bar.”
Wie würden Sie die Arbeitsatmosphäre im Schlosshotel beschreiben?
„Ich würde sagen, dass wir inzwischen sehr gut koordiniert sind, besonders zum Saisonstart. Die Abteilungen greifen sehr gut ineinander, die Kommunikation ist stimmig, es läuft strukturiert ab und keine Aufgaben werden vergessen.
Das Schlosshotel ist allgemein ein sehr jung-geführtes Haus, es strahlt ein junges Feeling aus, und daraus ergibt sich eine schöne Mischung aus Moderne und Tradition. Es ist schön hier zu arbeiten, weil wir immer wieder neue Projekte im Haus und in den Abteilungen starten, und seit ich hier bin, wurde es nie langweilig.”
Was zeichnet einen professionellen Barkeeper aus?
„Ein wesentlicher Faktor ist natürlich die Erfahrung. Am Anfang weiß man als Barkeeper oft noch nicht genau, welche Drinks und Zutaten gut harmonieren. Produktwissen ist dabei das entscheidende Element. Das erfordert Zeit und Praxis.
Wichtig ist außerdem ein gepflegter Gästekontakt und Menschenkenntnis. Man muss Menschen sehr gut lesen können. Der Gast kommt an die Bar und ich sollte innerhalb von zwei Sätzen herausfinden, was er gerne trinkt und was ihm schmeckt. Damit das gelingt, muss man es schon ein paar Mal probiert haben und auch schon ein paar Mal gescheitert sein.
Die Jungbarkeeper bei uns haben viele Möglichkeiten, das zu lernen und Gästen Empfehlungen zu machen. Je professioneller ein Barkeeper wird, desto weniger lässt er sich aus der Ruhe bringen und desto schneller kann er auf die Wünsche der Gäste reagieren.”
Welchen Tipp haben Sie für Menschen, die gastrointeressiert sind?
„Ich kann allen Interessierten nur ans Herz legen, ins Schlosshotel zu kommen. Kommt in die Bar – es ist eine riesengroße Spielwiese hier. Wir können vieles ausprobieren und haben Möglichkeiten, die man in den meisten kleineren Bars nicht hat. Man kann hier sehr viele Erfahrungen sammeln und unsere Gäste sind eigentlich immer hellauf begeistert, neue Drinks mit ihnen zu rezeptieren und auszuprobieren. Wir können sehr tief in die Materie vordringen und es macht einfach Spaß.”
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